Jetzt ist es offiziell.
Meine Blase hat den Geist aufgegeben. Tatsächlich habe ich nicht damit gerechnet, dass die auch so heftig kaputt gegangen ist, eher so an Platz 3 hinter
- Ich kann nicht stehen, lange sitzen und gehen
- Der Darm tut nicht das, was er soll.
- Ich spüre die Blase nicht mehr
Da ich tatsächlich in den letzten 6 Monaten nicht regelmäßig alle 3h auf die Toilette gegangen bin, um meine Blase zu entleeren, ist die wohl öfter mal sehr voll gewesen. Was beim normalen Menschen zu Schmerzen führt und Druck, habe ich
.. Genau. Einfach nicht bemerkt. Das hat dazu geführt, dass die Blase mehrfach so doll überdehnt wurde, dass nun ein zusammenziehen nicht mehr möglich ist. Irreversible. Nie mehr. Die hängt jetzt quasi so ausgeleiert da.
Da ich also auf den Termin in der Neurourologie so lange warten musste (4 Monate) und in den Beckenbodenzentren es niemand (NIEMAND) für nötig befunden hat mir das zu sagen (gehen sie regelmäßig, auch wenn sie nichts spüren, sonst führt das zu irreversiblen Schäden), hab ich jetzt meine Blase massiv verärgert, wahrscheinlich also ein Muskelschaden.
Gesehen wurde das in der Urodynamik: meine Blase wurde mit Flüssigkeit gefüllt und geschaut, ob sie darauf reagiert (kontrahiert). Tut sie nicht.
Was also tun?
In einer Woche probiere ich nochmal eine Art Elektroschocktherapie für die Blase aus, um die Muskulatur anzuregen, ansonsten heißt es ab heute für mich Kathetern. Dabei schiebt man sich einen kleinen Silikonschlauch in die Harnröhre, um so die Flüssigkeit abzulassen, nennt sich ISK (intermittierendes Selbstkathetern) und wird auch von vielen Querschnittgelähmten praktiziert.
Ich bin gespannt, was noch so alles an Diagnosen auf mich zukommt.. 🙈
Der Arzt war allerdings super nett (Dr. V. ) und auch das Team ganz toll. Ich würde direkt in die Versorgung eingebunden und habe ohne Probleme schon meine erste Lieferung Katheter bekommen, ohne, dass ich großartig darum kämpfen musste oder jemandem hinterherlaufen. So stell ich mir das vor!
