Koloproktologie/ Viszeralchirugie

Untersuchungsverfahren: Viszeralchirurgie/ Koloproktologie

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Defäkographie

Eine Defäkographie untersucht den Zusammenhang zwischen Beckenboden und Stuhlgang. Dieses Verfahren wird oft bei Menschen mit Stuhlinkontinenz oder anderen Stuhlgangsstörungen durchgeführt, um die Ursache ihrer Symptome zu ermitteln.

Während einer Defäkographie wird ein Kontrastmittel in den Enddarm eingeführt. Dann wird eine Reihe von MRT-Bildern aufgenommen, während der Patient versucht, den Stuhlgang zu kontrollieren und dann den Darm zu entleeren. Es werden Aufnahmen bei Anspannung und Entspannung der Beckenbodenmuskulatur gemacht, sowie bei der Entleerung. Diese Bilder ermöglichen es den Ärzten, den Verlauf des Darms, die Bewegungen des Beckenbodens und eventuelle Anomalien oder Dysfunktionen zu beurteilen. Zur genauen Funktionsweise des MRTs bitte im Abschnitt MRT nachsehen.

Eine Defäkographie kann im Liegen durchgeführt werden oder im Sitzen (Upright-MRT).

Man kann einen Antrag auf Kostenübernahme stellen, mit Begründung. Dieser wird in erster Instanz meist abgelehnt, es loht sich ein Widerspruch. Allerdings ist die Aussicht auf Erfolg marginal und das Prozedere dauert sehr lang. Schneller geht es, wenn man selbst einen Termin macht und als Selbstzahler auftritt.

Je nach Anbieter zwischen 700-900€ und dauert etwa 2-3 Stunden.

Da normalerweise jeder Mensch beim Stuhlgang sitzt oder hockt, ist das die sinnvollere Untersuchung. Die Lage der Organe zueinander verändert sich gerade bei Senkungszuständen immens je nach Schwerkraft. Bei einem totalen Beckenbodenabriss beispielsweise würde man im Liegen kaum bis gar nichts erkennen, da Darm, Anus und Damm in die normale Position rutschen. Sitzt man dann aufrecht, wird erst das ganze Ausmaß der Senkung ersichtlich.

Es gibt die Möglichkeit in den Radiologieabteilungen der Kliniken eine Defäkographie machen zu lassen oder bei privaten Anbietern mittels Upright-MRT (Hamburg oder Frankfurt).

  • Rektumprolaps: Ein Zustand, bei dem das Rektum nach außen rutscht.
  • Beckenbodeninsuffizienz: Schwäche der Muskeln und Bänder im Beckenboden, die zu Stuhlinkontinenz führen können.
  • Anale Fisteln oder Abszesse: Abnormale Verbindungen oder Infektionen im Bereich des Afters.
  • Stuhlgangsstörungen: Probleme beim Entleeren des Darms aufgrund von Anomalien im Beckenboden oder im Rektum.

Es ist dagegen nicht möglich, den Abriss einzelner Beckenbodenmuskeln nachzuweisen. Es kann nur eine generelle Insuffizienz festgestellt werden.

Es ist nicht möglich einen Beckenbodenmuskelabriss festzustellen, da die Strukturen zu dünn sind und die Schnittbilder bei der dynamischen Untersuchung zu wenige. Um einen Abriss zu erkennen, eignet sich am besten ein 3-D Ultraschall.